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Systemisch-lösungsorientierte Beratung Weiterbildung

IBAF - Institut für berufliche Aus- und Fortbildung gGmbH, Fachbereich Psychologie/Psychiatrie/Pädagogik, Kanalufer 48, 24768 Rendsburg

Inhalt

In der systemisch-lösungsorientierten Beratung geht es - kurz gesagt - um gute Lösungen. Das bestehende Problem und vor allem bisheriger Lösungsversuche werden gewürdigt, aber dabei geht es nicht um eine Analyse der Ausgangssituation, sondern vielmehr um eine konsequente Zukunftsorientierung. Dafür muss ein Klima geschaffen werden, das Lösungen begünstigt.
Innerhalb der Beratung werden Vorstellungen entwickelt, die positiv, attraktiv, ermutigend und es wert sind, verfolgt zu werden.
Ausgehend davon, dass Probleme ´verkleinerte´ Ziele sind, besteht lösungsorientierte Beratung mehr im Sprechen über Ziele und ´Träume´ und weniger im Betrachten von Problemen. Das bedeutet, dass Probleme durch die Arbeit an den Zielen gelöst werden. In aller Regel kann dabei auf Ressourcen der Ratsuchenden zurückgegriffen werden. Diese gilt es, neu auszurichten und ggf. zu erweitern und durch Ermutigen und Kreativität dazu beizutragen eine Entwicklung von Lösungen zu begünstigen.

Inhalte

Grundlagen der Systemik

  • Humanistisches Menschenbild
  • Ressourcenorientierung
  • Das Prinzip der Resilienz
  • Das Prinzip der Salutogenese
  • Das Prinzip der Lösungsorientierung
  • Berater-/Helferrolle
  • 4 flexible Gesprächsleitfäden
  • Ergänzende Einzelwerkzeuge lösungsorientierten Arbeitens

Praxis lösungsorientierter Arbeit

  • Der Beratungsprozess
  • Lösungsorientierte Übungsgespräche
  • Lösungsorientierte Beratung mit Erwachsenen
  • Lösungsorientierte Beratung mit Jugendlichen
  • Lösungsorientierte Arbeit/Beratung mit Kindern
  • Lösungsorientierte Arbeit/Beratung in der Schule
  • Lösungsorientierte Arbeit nach Steve de Shazer (Dietriche und Hausaufgaben)
  • Mobbing stoppen mit lösungsorientiertem Arbeiten (support-group-approach nach Sue Young, easy-mobbing-stop, WOWW-Coaching)
  • Der Methodenkoffer für die lösungsorientierte Beratung
  • Lösungsorientierte Beratung mit unfreiwilligen Klient/innen
  • Werte und Vorgehensweisen in der individuellen und passgenauen Gestaltung lösungsorientierter Arbeit

Weiterbildungs-Umfang: 11 zweitägige Seminare = 176 Unterrichtsstunden

Prüfung: Abschlusskolloquium

Zugangsvoraussetzung: Berufserfahrung in pädagogischen Arbeitsfeldern

Zertifikat: "Systemisch-lösungsorientierte Beratung"

Umfang und Struktur:
Die Weiterbildung umfasst insgesamt 176 Unterrichtsstunden, aufgeteilt in 11 Seminare à 2 Tage, die im Folgenden kurz beschrieben werden:

Beschreibung der Einzelseminare:

SEMINAR I
Lösungsorientiertes Arbeiten mit Kindern und Jugendlichen

Von Natur aus sprechen Kinder über ihre Probleme gerne aus der Lösungsperspektive. Die eher erwachsene problemorientierte Sprechweise ist ihnen tendenziell fremd, sie reden oft nicht gern über ihr Problem. Dafür sind sie umso aufgeschlossener, wenn es um Lösungen geht, an denen sie beteiligt sind und die stimmig für sie sind. Zu dieser Lösungsperspektive können dann alle im System eingeladen werden, die Eltern und Großeltern, Erzieher und Erzieherinnen, Freunde, Nachbarn, Trainer ? je nachdem, wer sich im Einzelfall als nützlicher Helfer anbietet. Gerade die kindliche Perspektive ermöglicht uns damit einen recht praxisorientierten sowie relativ einfachen Einstieg und Zugang zum lösungsorientierten Ansatz

In diesem Seminar geht es zunächst darum, wie lösungsorientiertes Arbeiten mit Kindern und Jugendlichen möglich ist. Der Schwerpunkt des ersten Seminartages liegt auf der Arbeit mit Kindern, wobei immer wieder der ein oder andere Aspekt auch auf die Arbeit mit Jugendlichen übertragen wird. Am zweiten Seminartag verschiebt sich dieser Schwerpunkt zunehmend auf die Arbeit mit Jugendlichen.

SEMINAR II
Grundlagen der Systemik I

Im Rahmen dieser Seminartage werden die Grundlagen einer systemischen Perspektive vermittelt. Kreative Übungen für ein lösungs-, ressourcen- und zielorientiertes Handeln sollen es ErzieherInnen ? oder allgemein PraktikerInnen im pädagogischen Umfeld - ermöglichen, einen ´systemischen Blick´ zu entwickeln. Systemisches Denken, Fühlen und Handeln kann den erzieherischen Alltag sowohl in der Familie als auch im pädagogischen Bereich spürbar entlasten.
Gerade in hochkomplexen Zusammenhängen und multiplen Helfersystemen in Familien ist es sinnvoll, flexibel und lösungsorientiert mit Kind und Eltern zu arbeiten, um aus einer Problemorientierung hin zu einem ressourcenreichen kreativen Blick auf Lösungen zu kommen.
Inhaltlich wird es darum gehen, eine systemisch-humanistische Grundhaltung zu erlernen und zu erfahren sowie systemische Beratungswerkzeuge an die Hand zu bekommen.

SEMINAR III
Lösungsorientiertes Arbeiten mit Erwachsenen I

Aufbauend auf die entscheidenden Grundlagen systemisch-lösungsorientierten Arbeitens, die in den vorangegangenen Seminaren vermittelt wurden, wird im Rahmen dieses Seminars einen Leitfaden für lösungsorientierte Gespräche mit Erwachsenen erarbeiten. Dieser Leitfaden kann unter anderem für Eltern- und Angehörigengespräche, aber auch für Gespräche mit Jugendlichen genutzt werden.

Zunächst werden die einzelnen Elemente des Leitfadens vorgestellt und geübt. Dann werden diese Elemente in eine sinnvolle, wenn auch idealtypische Reihenfolge gebracht. Dadurch ergibt sich eine Idee, wann in etwa welche Elemente eingesetzt werden, obwohl man natürlich im Rahmen eines praktischen Gespräches flexibel bleiben sollte. Abschließend wird geübt, diesen Leitfaden stimmig, flexibel und passgenau einzusetzen.

SEMINAR IV
Lösungsorientiertes Arbeiten mit Erwachsenen II

Das im vorhergehenden Seminar Erarbeitete wird hier aufgegriffen, ergänzt und vor dem Hintergrund der zwischenzeitlichen Erprobung reflektiert und vertieft. Die Teilnehmenden erhalten die Gelegenheit persönliche Beispiele oder Beispiele aus der Berufspraxis vorzustellen, anhand derer exemplarisch der Leitfaden erprobt wird. Im Fokus steht die Anwendbarkeit und Integration systemischer-lösungsorientierter Gesprächsführung in den eigenen Berufs- und Arbeitsalltag

SEMINAR V
Resilienz und Salutogenese

Der Ansatz der Salutogenese hat sowohl in der Medizin als auch in der Psychologie inzwischen relativ weitgreifende Verbreitung gefunden. Er stammt von Aaron Antonovsky und ist als Gegenbewegung zum klassischen biomedizinischen Krankheitsmodell entstanden. Der Resilienzansatz (Resilienz heißt in etwa ´Widerstandsfähigkeit´) beschäftigt sich im Wesentlichen damit, welche Faktoren hilfreich sind, damit sich Kinder trotz schwieriger Umweltbedingungen positiv entwickeln können. Dieser Ansatz ist vor allem in pädagogischen Kontexten bekannt und geht im Grunde von ähnlichen Prämissen aus wie die Salutogenese, beide sind inhaltlich eng verwandt. Eine Beschäftigung mit diesen Inhalten, ermöglicht ein vertieftes Verständnis, wie und warum systemisch lösungsorientiertes Arbeiten wirkt. Beide Ansätze liefern uns Erklärungen für die Erfolge systemisch- lösungsorientierter Beratungsarbeit und wie wir diese gestalten können.

SEMINAR VI
Lösungsorientiertes Arbeiten nach Steve de Shazer

Steve de Shazer gilt als einer der Pioniere des lösungsorientierten Ansatzes. Seine Arbeit steht im Mittelpunkt dieses Seminars. Dabei liegt der Schwerpunkt auf seinen grundlegenden Annahmen und seinen sogenannten Dietrichen, das sind Lösungsinterventionen, die in vielen, durchaus unterschiedlichen Problemlagen hilfreich sein können. Außerdem wird hier das Thema Hausaufgaben intensiver aufgriffen und vor allem geklärt, was getan werden kann, wenn die zu beratende Person ihre Hausaufgaben nicht gemacht, variiert erledigt oder sogar das Gegenteil dessen getan hat, was als Hausaufgaben vereinbart war.

SEMINAR VII
Mobbing stoppen und lösungsorientiertes Arbeiten mit und im Kontext Schule

Schule ist eines der entscheidenden pädagogischen Handlungsfelder in unserer Gesellschaft. Jedoch ist der lösungsorientierte Ansatz im Bereich Schule nicht weiter verbreitet als in anderen pädagogischen Kontexten.

Dabei ist es relativ leicht möglich, mit einem systemisch-lösungsorientierten Instrumentarium selbst größere Probleme im Bereich Schule zu lösen. So gibt es beispielsweise die Möglichkeit innerhalb von vier Sitzungen zu jeweils 10 min etwa 50 % der Mobbing-Fälle an Schulen zu stoppen.

In diesem Seminar wird der so genannte ´support-group-approach´ von Sue Young ´easy-mobbing-stop´. Eine weitere Methode ist das so genannte ´WOWW-Coaching´, welches im Umgang mit problematischen Schulklassen weiterhelfen kann. Hierbei handelt es sich um ein relativ einfaches Schrittmodell. Wie dieser Ansatz auch auf andere Gruppen außerhalb des schulischen Kontext übertragen werden kann wird im Seminar erarbeitet.

SEMINAR VIII
Grundlagen der Systemik II

Basierend auf den Inhalten von Seminar II werden die Grundlagen systemischen Denken, Fühlen und Handelns aufgegriffen, vertieft und erweitert. Kreative Übungen für ein lösungs-, ressourcen- und zielorientiertes Handeln erweitern und vertiefen das Verständnis für systemisches Denken, bieten Beratungswerkzeuge und zeigen systemische Handlungsalternativen für den erzieherischen Alltag.

SEMINAR IX
Methodenkoffer lösungsorientiertes Arbeiten

Im Rahmen dieser Kurstage werden zusätzliche, nützliche Einzelinterventionen aus der systemischen und lösungsorientierten Arbeit vorgestellt und geübt. Es wird erarbeitet, wann und in welchen Kontexten diese Interventionen nützlich sein können und wie diese mit den bekannten Leitfäden verbunden werden können.

Im Rahmen dieser beiden Seminartage werden die Anwendung und Umsetzung der neuen und der bekannten Methoden ausreichend geübt und Praxiserfahrungen der Teilnehmerinnen besprochen, um so Sicherheit im systemisch-lösungsorientierten Arbeiten zu gewinnen.

SEMINAR X
Lösungsorientiertes Arbeiten mit unfreiwilligen Klienten

Gegen Ende der Ausbildung stellen wir uns noch einmal einer besonderen Herausforderung: Der Arbeit mit unfreiwilligen Klienten. Im Grunde legt kein anderer Beratungsansatz ein Konzept vor, wie man mit Klienten arbeitet, die im Grunde nicht mit uns arbeiten wollen. Andere Beratungsansätze verlangen, dass bei dem Klienten ein Leidensdruck, eine Störungseinsicht oder eine Therapiemotivation oder etwas Ähnliches vorhanden ist. Falls das nicht der Fall ist, wird der Klient oft als beratungsresistent oder als Klient, der ´Widerstand´ leistet, eingestuft.

Der systemisch-lösungsorientierte Ansatz liegt erstmals Strategien und ein halboffenes Konzept vor, wie man mit einem unfreiwilligen Klienten doch noch zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit kommen kann. Um es vorweg zu nehmen: Einige der unfreiwilligen Klienten bleiben bis zum Schluss unfreiwillig. Eine erhebliche Anzahl jedoch lässt sich auf diesen Beratungsansatz ein.

Wer sind eigentlich unfreiwillige Klienten? Nun, im Grunde sind die meisten Jugendlichen oder auch Kinder häufig unfreiwillige oder ´geschickte´ Klienten. Auch Eltern, die man sich zum Beratungsgespräch aus gutem Grunde einlädt, die dann erstmal mehrfach absagen, dann aber schließlich doch kommen sind häufig unfreiwillig. Wenn man zwei Klienten gleichzeitig interviewt, zum Beispiel eine Paar oder eine Mutter mit ihrem Kind, dann ist einer von den beiden, in diesem Fall das Kind, häufig unfreiwillig. Im Seminar wird gezeigt, wie mit solchen Konstellationen lösungsorientiert umgegangen werden kann.

SEMINAR XI
Werte und Vorgehensweisen in der individuellen und passgenauen Gestaltung lösungsorientierter Arbeit

Implizit wurde bis zu diesem Zeitpunkt immer wieder darüber gesprochen, welche Haltung, welche Einstellung und welchen Werten unserer Arbeit zu Grunde liegen (sollten). Mit anderen Worten, systemisch-lösungsorientierte Interventionen wirken nur, wenn sie mit der entsprechenden inneren Haltung umgesetzt werden. In den letzten beiden Seminartagen soll diese Haltung noch einmal explizit und grundsätzlich durchdacht und an Beispielen illustriert werden, denn die Haltung alleine kann schon hilfreich sein, eine Technik alleine ist es nie!

Ziele und Zielgruppe

Die angebotene Weiterbildung versetzt Sie in die Lage mit Ihren KlientInnen, unabhängig davon, ob es sich um Kinder, Jugendliche oder Erwachsene handelt, gute Lösungen zu erarbeiten. Somit ist diese Weiterbildung berufsübergreifend und richtet sich an alle MitarbeiterInnen im Sozialbereich

von der Kita bis zur Altenpflege

von der Arbeit mit Gesunden, Kranken und mit denen, die irgendwie dazwischen anzusiedeln sind,

also an alle, die daran interessiert sind, mehr an Lösungen statt an Problemen zu arbeiten.

DOZENT:
Dr. Björn Tesmer, Diplom-Pädagoge,
Systemisch-lösungsorientierter Berater,
Heilpraktiker für Psychotherapie

SEMINARDAUER:
2-tägig, jeweils von 09:00 bis 16:00 Uhr

Förderungsart
Bildungsurlaub (Bildungsfreistellung) i
Unterrichtsart
Präsenzunterricht
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